Kernthema Ressourcen: Innovative Stoffkreisläufe und Wertschöpfung im Fokus

Kühe Ressourcen Grünland
Das Bergische RheinLand ist von der Milchviehwirtschaft geprägt. Grünland ist daher eine wichtige Ressource im Projektraum. Fotonachweis: REGIONALE Agentur 2025


Das Bergische RheinLand ist reich an natürlichen Ressourcen. Grüne Wiesen, Wälder, Steinbrüche und jede Menge (Trink-)Wasser in den Talsperren prägen den Raum. Aber die Folgen des Klimawandels sind auch hier immer stärker spürbar. Der schonende und intelligente Umgang mit den heimischen Ressourcen ist deshalb ein Kernthema der REGIONALE 2025 Bergisches RheinLand, das für die Zukunft des Raums eine weitreichende Bedeutung hat.

Vor dem Hintergrund des klimatischen Wandels sowie steigender Energie- und Rohstoffpreise ist es eine zentrale Herausforderung für das Bergische RheinLand, die vorhandenen Landschaftsressourcen optimal und im Einklang mit ökologischen Ansprüchen zu nutzen. Das Landesstrukturprogramm fokussiert im Handlungsfeld Ressourcenlandschaft mit konkreten Projekten diese Thematik und arbeitet gemeinsam mit dem Oberbergischen Kreis, dem Rheinisch-Bergischen Kreis und dem Rhein-Sieg-Kreis an Lösungen. Ziel ist es, eine neue Ressourcenkultur zu etablieren und das Bergische RheinLand als Kompetenzraum für eine nachhaltige Ressourcennutzung aufzubauen. Die Projekte und Konzepte der REGIONALE 2025 sind dafür erste Steine, die ins Rollen gebracht werden und Ansätze für eine langfristige Entwicklung im Bergischen RheinLand geben.

Ein wesentlicher Schlüssel ist dabei die Etablierung einer regionale Kreislaufwirtschaft: Ressourcen müssen so lang wie möglich und wertschöpfend wiederverwendet werden. Dazu gehört auch, dass regionale Stoffströme systemisch betrachtet werden. Denn ein großes und bisher ungenutztes Potenzial des Raumes liegt in der Verwertung von Abwärme, Reststoffen und Nebenprodukten, die in bestehenden Prozessen anfallen. Hier können durch den kooperativen Einsatz von neuen Technologien neue Wertschöpfungsketten entstehen. Der Vorteil dieses ganzheitlichen Ansatzes: Im Gegensatz zu globalen und linearen Systemen können Abfälle und Transportwege reduziert werden. Die Produktion und Versorgung wird dadurch CO2-ärmer und klimafreundlicher.


Nachhaltigkeit durch zirkuläre Wertschöpfung
Diese Art des Wirtschaftens und der Abfallnutzung greift in besonderer Weise das Projekt :bergische rohstoffschmiede – Hub für zirkuläre Wertschöpfung auf. Unter der Prämisse „Alles ist Ressource“ wird der Standort :metabolon zu einem Kompetenzstandort für Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft weiterentwickelt. Als erster Baustein hat der Pilot zur :bergischen rohstoffschmiede im März 2021 den A-Status erhalten. Dieser legt den Grundstein und befindet sich aktuell in Umsetzung. Neben einer neuen Forschungshalle der TH Köln entsteht am Fuße des Deponiekegels ein neues Gebäude, das ein Forschungs- und Transferzentrum beinhaltet. Neben einem Ausstellungsraum wird dort die Vernetzungsstelle für Zirkuläre Wertschöpfung arbeiten. Sie wird Ansprechpartnerin für regionale Akteure aus den Bereichen Wirtschaft, Bildung und Verwaltung sein und stellt den Transfer u. a. zu den wissenschaftlichen Partnern her. Das Pilotvorhaben wird aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE 2014-2020) und vom Umweltministerium Nordrhein-Westfalen gefördert.


Die kluge Nutzung der Ressourcen im Bergischen RheinLand ist eines der Kernthemen der REGIONALE 2025. Mit dem REGIONALE-Projekt „:bergische rohstoffschmiede – Hub für zirkuläre Werftschöpfung“ wird der Standort :metabolon zu einem Kompetenzstandort für Kreislaufwirtschaft weiterentwickelt. Erster Baustein ist ein Forschungsgebäude, das aktuell umgesetzt wird. Fotonachweis: bav

Darüber hinaus hat das Thema klimagerechtes Bauen im Bergischen RheinLand eine große Bedeutung. Die Nutzung von wiederverwertbaren Baumaterialien spielt eine wichtige Rolle und soll mit dem REGIONALE-Vorhaben Zirkuläres Bauen mit recycelten Baustoffen sichtbar werden, bei dem z. B. öffentliche Plätze in Lindlar mit recycelten Baumaterialien neu gestaltet werden.


Zukunftsgerichtete Gewässerentwicklung
Ein weiteres großes Ressourcenpotenzial liegt bzw. fließt ebenfalls direkt vor der eigenen Haustür: Wasser. Es ist die zentrale Ressource im Bergischen RheinLand. Das zeigt sich an den Flusslandschaften, insbesondere aber auch an den zahlreichen Talsperren. Während Trinkwassertalsperren die Versorgung im Bergischen RheinLand und bis in die angrenzenden Großstädte gewährleisten, werden die Brauchwassertalsperren und Flüsse gerne als Erholungsraum und zur aktiven Freizeitgestaltung genutzt. Die REGIONALE 2025 setzt sich gezielt dafür ein, den Schutz der Gewässer mit den Naherholungsbedürfnissen der Menschen in Einklang zu bringen. Mit Projekten an den Flüssen Agger, Bröl und Sieg sowie an der Agger- und Genkel-, Bever- und Wiehltalsperre soll die Fluss- und Talsperrenlandschaft zukunftsfähig weiterentwickelt werden. Das Maßnahmenspektrum reicht von der Modernisierung vorhandener Infrastruktur bis zu einer verbesserten Besucherlenkung.

Eine zweite zentrale Ressource im Projektraum ist das Holz. Durch die Trocken- und Hitzeperioden im Zuge des Klimawandels sind die Fichtenbestände großflächig zerstört worden. Das REGIONALE-Projekt Perspektive Laubwald im Bergischen RheinLand beschäftigt sich deshalb mit der nachhaltigen Nutzung und Bewirtschaftung von Laubholz entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Dabei geht es darum, wirtschaftliche und ökologische Zielsetzungen in Balance zu bringen. So sollen geeignete Vermarktungs- und Verarbeitungsmöglichkeiten für den klimafreundlichen Rohstoff entwickelt und gleichzeitigen die Laubwälder als wichtige Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten des Bergischen RheinLandes erhalten werden.


Regionale Lebensmittel vor Ort erzeugen und vermarkten
Ein besonderes Augenmerk wird im Rahmen der REGIONALE 2025 auf die Erzeugung und Verwertung von regionalen Produkten gelegt. Hier setzt insbesondere das Projekt Regionales Wertschöpfungszentrum/Food Hub an, mit dem Verarbeitungsstrukturen in der Region für Lebensmittel auf- und ausgebaut werden sollen, um frische, regionale Produkte in weit größeren Mengen als bisher verfügbar zu machen. Ziel ist es, die regionalen Lebensmittel – zunächst Rind- und Schweinefleisch, anschließend Milch und Gemüse – im Bergischen RheinLand selbst sowie in den benachbarten Ballungsräumen Köln, Bonn, Leverkusen zu vermarkten. Der Fokus liegt auf dem Aufbau von regionalen Wertschöpfungsketten, so dass neue Arbeitsplätze in der Region entstehen und die Produktionsweise klimaschonender und tierwohlgerechter wird.

Die Erzeugung und Verwertung von regionalen Produkten ist ein wichtiges Thema im Rahmen der REGIONALE 2025 Mit dem Projekt „Rheinische Obstwiesen – Landschaft schmeckt“ sollen die typischen Kulturlandschaftselemente der Streuobstwiesen dauerhaft gepflegt und erhalten werden. Fotonachweis: Biologische Station Rhein-Sieg-Kreis

Die Verwertung von Früchten der vor allem rechtsrheinisch gelegenen Streuobstwiesen nimmt das Projekt Rheinische Obstwiesen – Landschaft schmeckt in den Blick. Aktuell wird nur ein sehr geringer Teil des anfallenden Obstes gesammelt und verwertet, denn die Pflege der Obstwiesen ist aufwendig und die Vermarktung des Obstes oft nicht gewinnbringend. Die Folge: Immer mehr Streuobstwiesen verschwinden. Mit Hilfe der REGIONALE sollen einerseits Management- und Vermarktungsstrukturen aufgebaut werden, um die typischen Kulturlandschaftselemente der Obstwiesen dauerhaft zu pflegen und zu erhalten. Andererseits ist geplant, das Obst und das Fleisch der Tiere aus der Landschaftspflege zu vermarkten. Dafür sollen neue Produkte entwickelt werden – aus dem angebauten Obst sowie auch aus dem Fleisch der Schafe und Rinder, die auf den Wiesen weiden. Diese Entwicklung wird durch die Ernennung des Bergischen RheinLandes zur Öko-Modellregion im Mai 2021 unterstützt, mit deren Hilfe der Öko-Landbau gestärkt und Wertschöpfung im Raum gehalten wird.


Weitere Projekte durch Aktivierungs- und Transferprozess
Um die Potenziale im nachhaltigen Umgang mit den heimischen Ressourcen zu heben, läuft im Rahmen der REGIONALE 2025 der Aktivierungs- und Transferprozess Ressourcen. Ziel ist es, entlang der Themenlinien Zirkuläre Wertschöpfung, Ressourcenschonendes Bauen, Nachhaltiges Wassermanagement, Dezentrale Energiesysteme, Grüner Wasserstoff und Regionale Lebensmittel konkrete Projektvorhaben zu erarbeiten. Gleichzeitig werden Projekte weiterentwickelt, die sich bereits im Qualifizierungsprozess befinden. Dafür werden verschiedene Formate zum Austausch und zur Schärfung von Projektideen durchgeführt. Das Spektrum reicht von Akteurswerkstätten, Themenabenden, Fallwerkstätten, Exkursionen oder Ressourcencamps mit Studierenden. Über diese Formate kommen relevante Akteur*innen im Bergischen RheinLand miteinander ins Gespräch, teilen ihr Wissen und ihre Erfahrungen und bringen gemeinsam die Ressourcenlandschaft im Bergischen RheinLand mit klugen Projekten voran.


Im Rahmen des Aktivierungsprozesses besuchte eine Delegation aus dem Bergischen RheinLand die Steiermark und informierte sich über die nachhaltige Ressourcennutzung im Energiepark in Mureck. Fotonachweis: REGIONALE 2025 Agentur

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