Qualifiziert: Sieben neue Projekte für die REGIONALE 2025

Haus der Kultur(en) A-Status
Das Projekt „Haus der Kultur(en)“ in Burscheid hat den A-Status erhalten. Im Rahmen der REGIONALE 2025 wird eine interkulturelle Begegnungsstätte entstehen, die die Ortsmitte aufwertet. Visualisierung: ARCHWERK, Professor Wolfgang Krenz


Einmal A-, einmal B- und sechsmal C-Status: Die Entscheidungen des Lenkungsausschusses der REGIONALE 2025 vom 21. April belegen, dass das Landesstrukturprogramm Fahrt aufnimmt. Dabei wurden Konversionsvorhaben ausgezeichnet, aber auch Projekte, die sich mit innovativer Mobilität sowie der Vereinbarkeit von Schutz und (wachsender) Nutzung der Naherholungsräume an Talsperren beschäftigen.

Mit dem „Haus der Kultur(en)“ in Burscheid (Rheinisch-Bergischer Kreis) hat das nächste Projekt den Sprung in den A-Status geschafft und geht nun in die Realisierung. Das Vorhaben ist im REGIONALE Handlungsfeld „Wohnen und Leben“ angesiedelt. Das alte „Haus der Kunst“ wird zu einer interkulturellen Begegnungsstätte umgebaut, in der flexibel nutzbare Räume eingerichtet werden. Ziel ist es, regionalen und lokalen Akteure eine Möglichkeit zu bieten, kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen durchzuführen. Eine Erweiterung des bestehenden Gebäudes wertet die Stadtmitte von Burscheid zusätzlich auf. Das Projekt leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Gestaltung eines zukunftsorientierten und attraktiven Lebensraums. Das „Haus der Kultur(en)“ ist zudem ein echtes Vorbild für die interkommunale Zusammenarbeit: Es wird im Verbund mit der Stadt Wermelskirchen entwickelt und ist Teil des „Interkommunalen integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzept Burscheid/ Wermelskirchen 2030“ und des „Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzept Burscheid 2025“. Darüber hinaus wird eine Personalstelle für ein interkommunales Kulturmanagement etabliert, die einen interkommunalen Kulturentwicklungsplan zusammen mit den Kulturschaffenden in den beiden Städten entwickeln wird. Der erste Schritt ist zunächst die Gründung eines eigenen Trägervereins. Parallel dazu laufen bei der Stadt Burscheid die Planungen für die Transformation auf Hochtouren: Baubeginn 2022.

Unterstützung für das Projekt aus Burscheid gab es Mitte März vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung Nordrhein-Westfalen. Im Rahmen des Stadterneuerungsprogramms 2020 erhält das Vorhaben 3.285.000 Euro. Von einer Zuwendung aus dem STEP 2020 profitieren auch die Projekte „Zukunftsquartier Altstadt“ (Bergneustadt, Oberbergischer Kreis), „Stadt Blankenberg“ (Hennef, Rhein-Sieg-Kreis) und „Konversion Zanders-Gelände/Südliche Innenstadt“ (Bergisch Gladbach, Rheinisch-Bergischer Kreis). Die finanziellen Zuwendungen für die vier REGIONALE 2025 Kommunen betragen rund 6,5 Millionen Euro.  

Realisierung der A-Projekte kommt voran
Ein Blick auf die bestehenden beiden A-Projekten zeigt, dass hier wichtige Schritte bei der Umsetzung gemacht werden. Das Projekt„Innovation Hub Bergisches RheinLand“ (IHBR) bekommt immer mehr Kontur: Der IHBR e.V. und die TH Köln haben alle Personalstellen besetzen können. Die Interimsräumlichkeiten auf dem Steinmüllergelände werden mit Materialien und Mobiliar ausgestattet und das Marketing-Team entwickelt zurzeit das Corporate Design. Daneben fanden zu den ersten Projektansätzen im Rahmen des IHBR Austauschgespräche statt. Auch die ersten Arbeitskreise haben sich – wenn auch aufgrund der aktuellen Situation virtuell – getroffen. Gleichzeitig gehen die Bauarbeiten auf dem Steinmüllergelände weiter. Der Einzug ist für das Frühjahr 2021 geplant.Daneben nimmt die Kooperation mit dem B7 Campus in Windeck im Rhein-Sieg-Kreis immer mehr Gestalt an. Eine erste Infoveranstaltung fand Anfang März in Windeck statt.

Auch beim Vorhaben „Mobilstationen im Rheinisch-Bergischen Kreis“ geht die Entwicklung weiter. Aktuell laufen die Tiefbauarbeiten für die erste Ausbaustufe in mehreren Kommunen. Damit wird u.a. die Basis für ein Pedelec-Verleihsystem gelegt. Insgesamt zehn Mobilstationen werden mit diesem Mobilitätsbaustein ausgestattet. Geplant ist, das Verleihsystem Anfang Juli in Betrieb zu nehmen. Perspektivisch sind Mobilstationen in der gesamten Gebietskulisse der REGIONALE 2025 geplant.

Stärkung des ÖPNV im Rhein-Sieg-Kreis
Das Thema Mobilität spielt auch bei den jetzt neu in den Qualifizierungsprozess aufgenommenen Projekten eine Rolle. Den Fokus auf die Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) setzt das Projekt „Ortsbus vs. On-Demand-Bus in Neunkirchen-Seelscheid“ des Rhein-Sieg-Kreises. Dem Vorhaben wurde aufgrund seiner fortgeschrittenen Entwicklung vom Lenkungsausschuss der REGIONALE 2025 der B-Status verliehen. Es handelt sich um ein Modellprojekt, das erstmals zwei ÖPNV-Ansätze innerhalb einer Gemeinde erprobt und hinsichtlich des Fahrgastaufkommens vergleicht. Dabei soll in Neunkirchen-Seelscheid über die Dauer von drei Jahren parallel der Einsatz eines klassischen Ortsbusses sowie der Ansatz eines flexiblen On-Demand-Busses getestet werden. Während der Ortsbus zu festgelegten Fahrplanzeiten feste Haltestellen bedient, sieht die On-Demand-Lösung vor, den Bus per Voranmeldung und Bestellung nutzen zu können. Hierfür soll eine App entwickelt werden. Am Ende der Testperiode wird überprüft, welches ÖPNV-Angebot häufiger genutzt wurde und ob dieses dauerhaft etabliert werden kann. Ziel ist es, im Rahmen des Modellversuchs zu zeigen, wie mit einem bedarfsgerechten ÖPNV-Angebot die Mobilität im ländlichen Raum verbessert werden kann. Das Projekt leistet damit einen wichtigen Beitrag zu den Zielen der REGIONALE 2025 und hat bereits erfolgreich am Landeswettbewerb „Mobil. NRW – Modellvorhaben innovativer ÖPNV im ländlichen Raum“ des Verkehrsministeriums NRW teilgenommen. 

Talsperren rücken in den Fokus
Den C-Status erreichten insgesamt sechs Projekte, die passgenaue Beiträge zu den Handlungsfeldern der REGIONALE 2025 liefern. So geht es bei dem Projekt „Freizeitlandschaft Bevertalsperre“ darum, die bestehenden naturnahen Erholungsangebote in Balance mit der wasserwirtschaftlichen Nutzung an die heutigen Nutzungsansprüche anzupassen. Dafür soll etwa das wasserbezogene Übernachtungs- und Freizeitangebot auch mit neuen Bausteinen weiterentwickelt werden. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt das Projekt„Zukunft Aggertalsperre“. Hier steht die behutsame Entwicklung der beliebten Freizeitorte Agger- und Genketalsperre im Vordergrund. Insbesondere die Erholungsinfrastrukturen sollen zeitgemäß modernisiert und attraktiv gestaltet werden. In einem ersten Schritt soll dafür ein Strukturkonzept erstellt werden. In die Entwicklung des Konzepts werden die vielfältigen Akteure und Nutzergruppen an der Talsperre einbezogen. Hierzu sind die Stadt Gummersbach, der Aggerverband, der Oberbergische Kreis und die REGIONALE 2025 Agentur im Gespräch.   

Zukunft Aggertalsperre
Die Aggertalsperre ist ein beliebtes Naherholungsziel im Bergischen RheinLand. Im Rahmen der REGIONALE 2025 sollen Maßnahmen umgesetzt werden, mit denen die Talsperre thematisch und räumlich profiliert wird. Fotonachweis: REGIONALE 2025 Agentur


Konversion bleibt Schwerpunktthema
Die Transformation von Beständen und die damit einhergehende Aufwertung von Ortsmitten bleibt weiter ein zentrales Anliegen der REGIONALE 2025. Das spiegelt sich auch in den neu in den Qualifizierungsprozess aufgenommenen Projekten wider. Die Gemeinde Morsbach plant mit ihrem Vorhaben „Bahnhofsareal Morsbach“, das brach liegende Bahnhofsareal in einen modernen Ort der Begegnung und des Wohnens zu verwandeln. Der Umbau zu einer soziokulturellen Begegnungsstätte und neue Wohnangebote sollen spürbare Impulse für den Ortskern setzen. Gleiches gilt für das Projekt „Umnutzung Schloss Hückeswagen“. Die Schloss-Stadt verfolgt damit das Ziel, das Gebäude in einen Ort für BürgerInnen und BesucherInnen zu entwickeln, an dem Veranstaltungen aus den Bereichen Kultur, Bildung und Freizeit stattfinden sollen.

Ein breites Nutzungsspektrum durch Transformation soll im Rahmen des Projektes „Op d'r Heid“ auch in der Ortsmitte von Marienheide entstehen. Im Gespräch sind etwa die Neunutzung mehrerer Gebäude, die Einrichtung einer Mobilstation, die Etablierung eines Bürger- und Kulturzentrums sowie die Entwicklung von verdichteten Wohnungsangeboten im Ortskern.  

Dynamische Quartiere an der Sieg
Die Verbindung von attraktiven Wohn- und Arbeitsangeboten sieht hingegen das Projekt „Wohnen und Arbeiten an der Sieg – Modellräume Schladern/Rosbach“ der Gemeinde Windeck vor. Die Idee ist, auf den Brachflächen neue, lebendige Quartiere zu entwickeln, die unmittelbar an die Naturräume der Sieg und die Bahnhöfe der Siegtalbahn angebunden sind. In die Entwicklung sollen auch vorhandene Gewerbeareale und Kulturstandorte einbezogen werden. 

Insgesamt umfasst die Projektlandschaft der REGIONALE 2025 nun 37 Vorhaben. Drei haben den A-Status, zehn den B-Status und 24 den C-Status. 

Weitere Informationen zu den Projekten auf: https://www.regionale2025.de/projekte/

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