Fokussiert: Das REGIONALE 2025 Handlungsfeld Arbeit und Innovation

Halle 51 Gebäude Außenansicht
Der Einzug des Innovation Hub Bergisches RheinLand in die Halle 51 auf dem Steinmüllergelände in Gummersbach ist für Frühjahr 2022 geplant. Fotonachweis: REGIONALE 2025 Agentur/Julia Holland


Wie stellen sich Unternehmen zukunftsfähig auf und wie profitieren sie von Kooperationen mit Forschung und Wissenschaft? Wie sehen innovative und lebenswerte Arbeitsorte aus? Was macht den Raum für Fachkräfte attraktiv? Wie arbeiten wir künftig im Bergischen RheinLand? In der Artikelreihe zu den Handlungsfeldern der REGIONALE 2025 fokussiert diese Ausgabe das Thema Arbeit und Innovation, das aufgrund von Digitalisierung und mobilen Arbeitsmodellen vor großen Herausforderungen und Umbrüchen steht.

Das Bergische RheinLand ist ein starker und leistungsfähiger Wirtschaftsraum. Insbesondere das verarbeitende Gewerbe hat hier große Bedeutung – mehr als ein Drittel der Wertschöpfung entfällt auf diesen Sektor, der über 45.000 Arbeitsplätze bietet. Durch die historischen Bezüge zum Bergischen Städtedreieck ist vor allem im Oberbergischen Kreis die Industrie traditionell stark vertreten. Im Rheinisch-Bergischen Kreis und dem östlichen Rhein-Sieg-Kreis sind viele Handwerks- und Dienstleistungsunternehmen angesiedelt.

Unterstützungsbedarf von mittelständischen Unternehmen bei der Digitalisierung groß
Das Bergische RheinLand zeichnet sich zu einem großen Teil durch Mittelständler aus. Viele von ihnen sind Hidden Champions und gehören in ihrem Bereich zu den führenden Unternehmen in Deutschland. Diese kleinen und mittleren Unternehmen sind breit über den Raum verteilt und stellen ein großes Potenzial für das Bergische RheinLand dar. Sie können aufgrund ihrer Größe flexibel und innovativ auf Marktbedürfnisse reagieren sowie neue Chancen ergreifen. Angesichts der immer schneller voranschreitenden Digitalisierung kann dieses Potenzial jedoch nur genutzt werden, wenn in den Unternehmen entsprechende Innovationsfähigkeit, technologisches Know-how und Fachpersonal vorhanden sind. Für die regionale Wirtschaft ist die zunehmende Digitalisierung der Arbeitsprozesse eine große Herausforderung, die nur schwer und mit großem Aufwand realisiert werden kann. Um langfristig wettbewerbs- und zukunftsfähig zu bleiben, ist der Bedarf an Unterstützung bei Digitalisierungs- und Innovationsvorhaben sowie zielgerichteten Weiterbildungsangeboten in den hiesigen Unternehmen groß.

REGIONALE-Projekte stärken den Innovationsstandort Bergisches RheinLand
Hier setzt die REGIONALE 2025 mit beispielgebenden Projekten an, mit denen die Position des Bergischen Rheinlandes als Innovations- und Wirtschaftsstandort ebenso wie als attraktiver Aus- und Weiterbildungsstandort gestärkt wird. Darüber hinaus sollen durch REGIONALE-Projekte bestehende Strukturen weiterentwickelt und digitale Chancen genutzt werden – beispielsweise durch die Stärkung neuer Arbeitsformen wie Coworking und mobilem Arbeiten. Die REGIONALE 2025 qualifiziert und realisiert im Handlungsfeld Arbeit und Innovation daher Vorhaben, die diese Anforderungen miteinander verbinden. Mit „Innovationsstandorte aufbauen und verknüpfen“, „Neue Räume für Arbeit schaffen“ und „Innovative Formen und Orte des Lernens und Weiterbildens entwickeln“ benennen die Leitlinien des Strategiepapiers für das Handlungsfeld Arbeit und Innovation die Schwerpunkte, in denen die Projektentwicklung erfolgt, um eine zukunftsgerichtete Entwicklung im Bergischen RheinLand zu ermöglichen.

Die Bedeutung solcher Vorhaben für den Raum zeigt sich auch in der Projektlandschaft: Von 61 Projekten im Qualifizierungsprozess der REGIONALE 2025 befinden sich 19 Projekte im Handlungsfeld Arbeit und Innovation wieder. Die Projekte sind in den seltensten Fällen Vorhaben, die ausschließlich Beiträge in diesem Handlungsfeld leisten. Vielmehr fließen Aspekte, insbesondere der Handlungsfelder Wohnen und Leben sowie Mobilität, in die Projektentwicklung mit ein.

Wissenstransfer zwischen Unternehmen und Hochschulen ausbauen
Ein gelungener Schritt ist die Digital XChange. Die Konferenz findet seit mittlerweile vier Jahren in Gummersbach statt und ist die größte regionale Netzwerkveranstaltung im Bergischen RheinLand im Bereich „Digitalisierung“. Als Partner unterstützen unter anderem die TH Köln, die Industrie- und Handelskammern Köln und Bonn/Rhein-Sieg, die drei Kreise sowie die REGIONALE 2025 Agentur. Hier wird der branchenübergreifende Austausch von Akteur*innen gefördert, um die jeweiligen Kompetenzen auszuloten und Kooperationen anzustoßen.

Ein gutes Beispiel ist das Projekt Innovation Hub Bergisches RheinLand (InnoHub), das aktuell auf dem Steinmüllergelände in Gummersbach entsteht. Durch eine aktive Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft unterstützt der InnoHub regionale Unternehmen bei den Herausforderungen der digitalen Transformation und Industrie 4.0 und hilft Organisationen bei der Steigerung ihrer Innovationsfähigkeit. Das Projekt erhielt 2019 den A-Status der REGIONALE 2025 und befindet sich seit 2020 in der Umsetzung. Mittlerweile ist das Vorhaben auf der Zielgeraden, für das Frühjahr 2022 ist der Umzug in die Halle 51 auf dem Steinmüllergelände geplant. Mit dem B7-Campus in Windeck verfügt der InnoHub zudem über eine Außenstelle. „Der B7-Campus ist als Kooperationspartner ein wichtiger Bestandteil des InnoHubs. Mit unseren Räumlichkeiten und abgestimmten Angeboten bieten wir insbesondere Unternehmen aus dem östlichen Rhein-Sieg-Kreis eine komfortable Möglichkeit, sich professionelle Unterstützung bei der Umstellung digitaler Prozesse im Betrieb zu sichern. Eine wertvolle Inspirationsquelle, um Innovationen im eigenen Unternehmen anzugehen“, sagt Barbro Müller, Gründerin des B7-Campus. Der InnoHub hat sich mit Unterstützung der REGIONALE 2025 Agentur erfolgreich am Förderaufruf „Regio.NRW Innovation und Transfer“ im Rahmen des EFRE 2014-2020 beteiligt. Die Mittel stammen insofern von der EU und dem Land Nordrhein-Westfalen.

Weiterbildungsangebot ist wichtiger Zukunftsfaktor
Für die Unternehmen und Betriebe im Bergischen RheinLand spielt das Thema Fachkräfte eine große Rolle. Im Projektraum mangelt es vor allem an Fachkräften, die eine nichtakademische Ausbildung anstreben oder absolviert haben. Ein wichtiger Faktor für die Fachkräftesicherung und die Standortattraktivität ist ein gutes (digitales) Weiterbildungsangebot, das Arbeitnehmer*innen Perspektiven und ein lebenslanges Lernen ermöglicht. Hier hat die REGIONALE 2025 mit den Projekten Weiterbildungsakademie Oberberg und Medizinisches Fort- und Weiterbildungszentrum Gummersbach bereits erste Vorhaben mit diesem Schwerpunkt im aktiven Qualifizierungsprozess.

Im B-Status befindet sich das Innovationszentrum digitale Bildung für Handwerk und Mittelstand, das insbesondere kleinere Betriebe und Schulen beim digitalen Wandel unterstützen möchte und interaktives Lernen mithilfe von technologischen Anwendungen ermöglichen will. Das Zentrum soll im Zentrum von Bergisch Gladbach entstehen. Mittelständler aus der Umgebung profitieren so von den wohnortnahen Fortbildungsmöglichkeiten für ihre Mitarbeiter*innen, während junge Menschen von Schulen und Berufskollegs praxisorientiert auf die Möglichkeiten und Anforderungen der Arbeit 4.0 vorbereitet werden können. 

Innovationen für nachhaltigen Umgang mit Ressourcen
Auch im Themenfeld Ressourcen werden im Rahmen der REGIONALE 2025 Projekte qualifiziert, bei denen der Wissenstransfer zwischen Hochschule und regionalen Akteuren im Vordergrund steht. So wird im Rahmen des Projektes Bergische Rohstoffschmiede – Hub für zirkuläre Wertschöpfung ein impulsgebendes Zentrum für Nachhaltigkeit und Ressourcen entstehen, das Akteur*innen vor Ort vernetzt und wichtige Transformationsprozesse in der Region in Gang setzt. Das Modul Pilot zur Bergischen Rohstoffschmiede hat im März 2021 den A-Status der REGIONALE und im Juli 2021 Fördermittel in Höhe von 6,2 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) erhalten. Die Übergabe des Zuwendungsbescheides erfolgte am 29. Oktober 2021 durch Ursula Heinen-Esser, nordrhein-westfälische Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz. Mit dieser Zuwendung wird zunächst ein Forschungsgebäude mit Büroflächen auf dem Gelände in Lindlar entstehen. Hier wird die Vernetzungsstelle für zirkuläre Wertschöpfung ihre Arbeit aufnehmen und als Ansprechpartnerin für regionale Akteur*innen aus den Bereichen Wirtschaft, Politik und Verwaltung agieren. Zudem sollen die Forschungshallen erweitert werden. Im Anschluss an die Pilotphase wird das Gesamtvorhaben schrittweise in mehreren Teilprojekten realisiert. Neben denals Pilot entstandenen Gebäuden soll ein neues Forschungs- und Transferzentrum entstehen, das den Wissensaufbau und -ausbau unterstützen wird.


Im Rahmen des REGIONALE-Projektes Bergische Rohstoffschmiede soll der Standort :metabolon in Lindlar zu einem Hub für zirkuläre Wertschöpfung ausgebaut werden. Fotonachweis: Costa Belibasakis/TH Köln

Wasserkompetenz vermitteln und sichtbar machen
Eine der wichtigsten Ressourcen im Bergischen RheinLand ist das Wasser. Aufgrund der hohen Dichte an Talsperren im Bergischen RheinLand gibt es im Raum zahlreiche Akteur*innen mit großer wasserwirtschaftlicher Kompetenz, beispielsweise die hiesigen Wasserverbände. Mit dem Projekt Bergische WasserkompetenzRegion :aqualon 2.0 soll im Rahmen der REGIONALE 2025 Wissen über Wasser vermittelt und erlebbar gemacht sowie Akteur*innen vernetzt werden. Dafür ist geplant, mehrere dezentrale Standorte der Wasserlandschaft im Einzugsgebiet der Dhünn sowohl touristisch als auch wissenschaftlich aufzubauen und miteinander zu vernetzen. Derzeit erarbeiten die Mitglieder des aqualon e.V. mit Unterstützung von Fachbüros eine entsprechende Gesamtstrategie. Das Projekt leistet so einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Einsatz dieser wertvollen Ressource und zeigt, wie wichtig Wasser für die regionale Identität im Bergischen RheinLand ist.

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