Auf Vernetzungskurs: Erfolgreiche Kulturwerkstatt in Burscheid und Wermelskirchen zur interkommunalen Zusammenarbeit

Wie können die beiden Kommunen Burscheid und Wermelskirchen in Zukunft noch besser vernetzt werden und ihre Zusammenarbeit im Bereich kulturelle Bildung verstärken? Diese Fragestellung stand im Fokus einer offenen Kulturwerkstatt, die am 24. November 2022 im Burscheider Kinder- und Jugendzentrum „Megafon“ stattfand.

Die Werkstatt war nach dem Start des gemeinsamen Beteiligungsprozesses im Sommer 2022 die zweite Veranstaltung zur interkommunalen Kulturplanung. Nach der Auftaktveranstaltung im Oktober in der Kattwinkelschen Fabrik in Wermelskirchen kamen zahlreiche Wünsche, Ideen und Anregungen der Bürger*innen zusammen, die im Rahmen der Werkstatt von Jasmin Dorner, interkommunale Kulturmanagerin beider Städte, vorgestellt wurden. Die Ideen sind dabei die Basis, auf der die kulturelle Zusammenarbeit von Burscheid und Wermelskirchen weiterentwickeln und die gemeinsame kulturelle Bildung gestaltet werden soll.

Konstruktive Gespräche über Chancen und Herausforderungen
Rund 40 Teilnehmer*innen diskutiert die Ideen bei der Kulturwerkstatt in Burscheid und bewerteten dabei Stärken und Schwächen sowie Risiken und Chancen. Zuvor wurden zwei Impulsvorträge gehalten, die anhand konkreter Praxisbeispiel Möglichkeiten der vernetzen Kulturarbeit aufzeigten. So berichtete Brigitte Schorn, Leiterin der Arbeitsstelle für kulturelle Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, den Teilnehmer*innen von ihren Erfahrungen und ihrer Expertise zum Thema Kulturelle Bildung. Im Anschluss präsentiert Ralf Gerecht vom Kulturbüro des Kreises Siegen-Wittgenstein verschiedene digitale Aktivitäten der Kulturschaffenden im Kreis.

Anschließend wurde an drei Thementischen diskutiert, welche Stärken die Kulturlandschaft hat, welche Herausforderungen bestehen und mit welchen Maßnahmen eine bessere Vernetzung gelingen kann. Die Ideen wurden auf Karteikarten festgehalten. Von den Teilnehmenden wurden insbesondere das Ehrenamt in beiden Städten sowie die Nutzung von Förderprogrammen als Chance gesehen, während unter anderem der ÖPNV, die finanzielle Situation und der fehlende Nachwuchs in der Vereinslandschaft als Herausforderung für die Zukunft identifiziert wurden. Als Ansatzpunkt für eine verbesserte interkommunale Arbeit wurde unter anderem ein gemeinsamer Kulturausschuss der beiden Städte genannt. Auch eine digitale Austauschplattform, die offen für alle sein soll, sowie Ansprechpartner*innen vor Ort sind Wünsche, die geäußert wurden. Die Ergebnisse aus der Kulturwerkstatt werden nun gesichtet und fließen in die weitere Erarbeitung des Kulturentwicklungsplans mit ein.

Enge Verknüpfung zu REGIONALE-Projekten
Die interkommunale Kooperation ist ein wesentlicher Bestandteil des „Interkommunalen integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzept Burscheid/Wermelskirchen 2030“ und des „Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzept Burscheid 2025“. Gemeinsam haben beide Städte das Projekt Interkommunale Stadtentwicklung Burscheid/Wermelskirchen in den Qualifizierungsprozess der REGIONALE 2025 eingebracht. In diesem Rahmen wurde auch eine Stelle für interkommunales Kulturmanagement geschaffen. Seit Sommer 2021 koordiniert Jasmin Dorner das kulturelle Angebot beider Kommunen und ist unter anderem auch für Veranstaltungen im REGIONALE-Projekt Haus der Kultur(en) verantwortlich.