Von der REGIONALE 2006 über die REGIONALE 2025 zur Bundesgartenschau 2031 – Gemeinsame Perspektiven einer Brückenregion

Porträt OB Uwe Schneidewind
Uwe Schneidewind, Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal. Fotonachweis: Medienzentrum Stadt Wuppertal


Gastbeitrag von Uwe Schneidewind, Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal

Mit dem Leitmotiv der „Brückenregion“ regt Wuppertals Oberbürgermeister Uwe Schneidewind unter Berücksichtigung der großräumigen Strukturförderprogramme „REGIONALE 2006“ (Bergisches Städtedreieck), „REGIONALE 2025 Bergisches RheinLand“ sowie der Bundesgartenschau 2031 in Wuppertal und unter enger Einbeziehung der regionalen Akteur*innen eine ganzheitliche, kooperative Betrachtungsweise des Bergischen Landes sowie der angrenzenden Regionen an.  

Das rechtsrheinische Bergische Land wird in seiner Bedeutung für den urbanen Ballungsraum Rhein Ruhr oft unterschätzt. Dabei ist er mit seinen Innovations- und Ressourcenpotenzialen für die zukunftsfähige Entwicklung der Gesamtregion gerade mit Blick auf die Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte von zentraler Bedeutung.  

Die großräumigen Entwicklungsprojekte der „REGIONALE 2006“ und der im kommenden Jahr anstehenden „REGIONALE 2025“ lieferten und liefern zusammen mit der Bundesgartenschau 2031 einen Rahmen, der die Bedeutung, die Identität und die Perspektiven der Region „Bergisches Land“ nicht nur nach innen schärft, sondern auch weit nach außen sichtbar macht.  

Leitmotiv, identitätsstiftendes Moment und Kompass für die Entwicklungsperspektiven des Bergisches Landes kann dabei das Bild der „Brückenregion“ sein.  

Dieses Bild schafft nicht nur eine Metapher für die vielfältigen Brückenschläge, die die Region leistet, sondern findet sich sozusagen auch materialisiert in über 125 Jahren Brückengeschichte von der sich im Welterbe-Prozess befindlichen Müngstener-Brücke (ergänzt über die Vielfalt von weiteren Region- und stadtprägenden (urbanen) Viadukten der Eisenbahn- und heute z.T. Radwegeinfrastruktur) über die Rheinbrücken als Verbindung in den linksrheinischen Raum bis zur geplanten größten urbanen Hängebrücke als Verbindung der Nord- und Südhänge in Wuppertal, die im Rahmen der Bundesgartenschau 2031 geplant ist.  

Die Brückenperspektive schafft das Dach für ein integriertes territoriales Strategiekonzept, das in besonderer Weise unterstreicht, welche zentrale Rolle die Topographie der Region für seinen Natur-, Wirtschafts- und Kulturraum hat.  

Sinnbild für die Verbindung von der Regionale 2006 über die Regionale 2025 zur Bundesgartenschau 2031: Die Müngstener Brücke. Fotonachweis: Medienzentrum Stadt Wuppertal

Zudem öffnen Brücken immer die Chance zum Blick auf den unter- und zwischen ihnen liegenden Gesamtraum. Sie sind eine Einladung zur systematischen Betrachtung von Gemeinsamkeiten. Auch das macht die Metapher als leitendes Prinzip für die regionale Kooperation kraftvoll. 

Die vom Bergischen Land ausgehenden und derzeit mit Energie vorangetriebenen Brückenschläge sind dabei vielfältiger Natur:  

  • Es ist der Brückenschlag von 19. ins 21. Jahrhundert mit Blick auf die erfolgreiche Transformation (oft energieintensiver und durch eine lange Innovationsgeschichte) geprägter Industriestrukturen, aber auch Verkehrsinfrastrukturen. Gerade im Bergischen Land lässt sich dadurch in eindrucksvoller Weise aufzeigen, wie „Bewahren“ und „Veränderung“ in ein produktives Verhältnis zu bringen sind und damit gleichzeitig zur Förderung von Identitätsstiftung und Veränderungsbereitschaft beitragen. In vielen derzeit ablaufenden gesellschaftlichen Veränderungsprozessen ist dies eine der großen Herausforderungen, um Zukunftsfähigkeit und den Zusammenhalt demokratischer Gesellschaften zu sichern.
  • Es ist der Brückenschlag zwischen Stadt und ländlichen Raum mit seinen Herausforderungen für die Verkehrs-, Siedlungs-, Ressouren und Regionalentwicklung
  • Es ist der Brückenschlag zwischen Generationen und insbesondere Kulturen in immer schon durch hohe Vielfalt und Migration geprägte Stadt-Gesellschaften
  • Es ist der Brückenschlag zwischen dem Bergischen Land und den urbanen Regionen Köln/Bonn und Rhein/Ruhr mit seinen essentiellen Ressourcen und Naherholungs-/Tourismus-Funktionen.

Schon die erfolgreiche Regionale 2006 hat Grundmotive dieser Orientierung überzeugend aufgegriffen (z.B. die Umsetzung des Müngstener Brückenparks) und in der Region vielfältig sichtbar gemacht. Die REGIONALE 2025 und die Bundesgartenschau 2031 eröffnen die Chance, diese Impulse jetzt überzeugend fortzusetzen.  

Die REGIONALE 2025 setzt die gerade skizzierte Perspektive insbesondere in ihren beiden Leitthemen (1) Transformation/Konversion sowie (2) der Ressourcen-Landschaft (Kreisläufe) fort und rundet sie mit vielen weiteren Projekten in den Feldern Gesundheit, Mobilität, Wohnen und Leben ab.  

Die Fluss- und Talsperrenlandschaft der Landschaft wird dabei in ihrer zentralen Funktion nicht nur sichtbar als unverzichtbarer Ressource und Naherholungsraum, sondern auch in seiner Bedeutung für den Kultur- und Wirtschaftsraum.  

Dies kann und wird die Bundesgartenschau 2031 unmittelbar in den urbanen Raum verlängern und aufzeigen, wie auch innerhalb der Städte Fluß- („Neue Ufer“), Natur-, Siedlungs-, Verkehrs- und Industrieraum neue Symbiosen eingehen und damit das Bild lebenswerter Städte im 21. Jahrhundert prägen.  

Die Bundesgartenschau kann mit ihren zu erwartenden zwei bis drei Millionen Besuchern den Meilenstein einer der mit der REGIONALE 2006 begonnenen 25-jährigen Entwicklungsgeschichte werden und in seiner Konzeption weit über die (den engeren Ausstellungsbereich darstellenden) Kernareale hinausweisen.  

Die BUGA 2031 mit dem Bahnhof Vohwinkel als zentralem Eingangstor und über die Nordbahntrasse unmittelbar angebunden an das regionale Radwegenetz steht für die zukunftsfähige Transformation regionaler Mobilität. Sie schafft mit der Neu-Belebung grüner Infrastrukturen (vom Lokschuppenareal in Vohwinkel über die Transformation eines alten Gärtnerei-Geländes zu einem direkt an der Nordbahntrasse liegenden Stadtparks bis zur Neu-Erschließung von Zoo und urbaner Waldgebiete) Blaupausen, die auf vergleichbare Transformationskulissen in der gesamten Region verweisen und im konkreten Tourismus- und dem Kommunikations-Konzept der BUGA 2031 aktiv aufgegriffen werden.  

Die konkreten Regionen-bezogenen Potenziale können dabei insbesondere in folgenden Bereichen sicht- und greifbar werden:  

  • Eine Regionenweite-Tourismus-Konzeption auf dem Weg zur BUGA 2031 in enger Abstimmung mit den „Bergischen Drei“ (u.a. mit Blick auf Müngstener Brücke/Brückensteig, Fahrrad-Tourismus, (Industrie)Kultur, Einkaufserlebnis (DOC Remscheid))
  • Die Forcierung von verbindenden Mobilitätsprojekten mit Blick auf das Jahr 2031 (vgl. Bergisches Mobilitätskonzept)
  • die weitere Stärkung der Ressourcen-Perspektive als wichtiges Leitthema der BUGA 2031 (z.B. mit Brücken zu weiteren regionalen Ausstellungsorten wie dem Aqualon)
  • Die Nutzung der „digitalen BUGA“ als zentrales Vehikel zur Inszenierung der Gesamtregion. Das Projekt „digitale BUGA 2031“ zielt darauf, die BUGA 2031 in einem erweiterten digitalen Zwilling schon von 2031 im Netzt abzubilden und damit Erlebnisräume zu schaffen, die weit über das Kernareal hinausreichen, Lust auf die Region und den realen Besuch spätestens im Jahr 2031 machen. Die in den letzten zwei Jahren gemachten Erfahrungen mit den immersiven digitalen Projekten wie dem Visiodrom und dem im Oktober 2023 eröffneten Schwebodrom vermitteln einen Eindruck von dem gewaltigen Potenzial dieses digitalen Zugangs. Sie unterstreichen zudem dem Anspruch einer Innovationsregion. 
Es lohnt die hier skizzierten Entwicklungsperspektiven einer Bundesgartenschau 2031 im engen regionalen Schulterschluss unter Nutzung der Impulse der REGIONALE 2025 in den kommenden Jahren gemeinsam auszuarbeiten und weiterzuentwickeln.

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