Strukturbild für die räumliche Entwicklung der gesamten Region
Mit dem Agglomerationskonzept hat der Region Köln/Bonn e.V. ein Strukturkonzept für die räumliche Entwicklung der Gesamtregion bis zum Jahr 2040 entwickelt. Die Ergebnisse des dreijährigen Planungs- und Dialogprozesses wurden jetzt im Rahmen einer Transferkonferenz im Maternushaus Köln Akteuren und Entscheidungsträgern der Region vorgestellt. Die dort aufgezeigten Perspektiven haben auch Auswirkungen auf die Gebietskulisse der REGIONALE 2025 Bergisches RheinLand.
Die Region Köln/Bonn befindet sich in einer komplexen Umbau- und Transformationsphase: Bis 2040 wird die Bewohnerzahl weiter ansteigen, Themen wie Infrastruktur, Klimawandel, Wohnen und Digitalisierung gewinnen zunehmend an Bedeutung. Doch wie kann die Region den Herausforderungen der Zukunft nachhaltig begegnen? Wie kann sie auf die Auswirkungen strategisch reagieren und die Lebensqualität der Menschen vor Ort sichern? Antworten auf diese Fragen liefert das sogenannte Agglomerationskonzept, das der Region Köln/Bonn e.V. im Rahmen von intensiven Fachdialogen gemeinsam mit regionalen Akteuren und Entscheidungsträgern aus Stadt- und Regionalplanung, Wissenschaft sowie Kommunal- und Landesverwaltung erarbeitet hat.
Region gemeinsam als Ganzes entwickeln
„Wir haben in den letzten Jahren zusammen die Bedarfe der unterschiedlichen Akteure und Kommunen analysiert und diskutiert, Vorschläge ausgearbeitet und diese in ein Strukturbild überführt. Das Ergebnis zeigt deutlich, dass wir jetzt und in Zukunft kleine Akkupunkturnadeln setzen, aber gleichzeitig auch größere chirurgische Einschnitte vornehmen müssen, damit wir eine ausbalancierte Entwicklung in der Region für 2040 und darüber hinaus erreichen“, betonte Dr. Reimar Molitor, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Region Köln/Bonn e.V.
Im Rahmen des Prozesses ging es auch darum, dass Kommunen ihre eigenen Interessen und Planungen im Kontext der Nachbarkommunen und der ganzen Region betrachten. Diese Einordung und der Dialog darüber führten zu neuen Erkenntnissen. Die Region könne man nur gemeinsam als Ganzes entwickeln, Einzelkämpfer hätten angesichts der Herausforderungen keine Chance, so Molitor. Prof. Dr. Rainer Danielzyk, Generalsekretär der Akademie für Raumforschung und Landesplanung, lobte im Rahmen einer Podiumsdiskussion den Prozess des Agglomerationskonzepts. Dieser sei „der erste seiner Art in Deutschland und gleichzeitig eine Benchmark für die Bundesrepublik“.
Entwicklungskorridore im Bergischen RheinLand mit Potenzial
Das Agglomerationskonzept hat auch Auswirkungen auf den Projektraum der REGIONALE 2025, insbesondere für die Handlungsfelder Wohnen und Leben, Bildung, Arbeit und Innovation sowie Mobilität. Für das Bergischen RheinLand hat das Agglomerationskonzept sog. „Raumgemeinschaften“, also Kooperationsräume verschiedener Kommunen, und regionale Entwicklungskorridore identifiziert – gerade bei letzteren bestehen viele Chancen und Kooperationsmöglichkeiten, z.B. Möglichkeiten der Siedlungsentwicklung.
Das Strukturbild sieht Verbesserungen der Erreichbarkeit der Rheinschiene durch verschiedene ÖPNV-Maßnahmen wie Schnellbuslinien und Mobilstationen vor. Radpendlerrouten können helfen, auch den eher ländlich geprägten Raum besser an urbane Zentren anzubinden und den motorisierten Individualverkehr zu verringern. Von diesen Mobilitätsachsen sollen gerade kleinere Dörfer und Siedlungen, aber auch die Wirtschaftsstandorte profitieren. Denn als Mittelstandsregion geht es im Bergischen RheinLand auch darum, Wirtschaftsstrukturen weiterzuentwickeln und damit Arbeitsplätze perspektivisch zu sichern.
Darüber hinaus leistet der Projekttraum aufgrund seines Wasserreichtums einen wichtigen Beitrag zur Trinkwasserversorgung und dient mit seinen Wald- und Freiflächen und Talsperren als attraktives Naherholungsgebiet für die dicht besiedelte Rheinschiene. Gleichzeitig funktioniert er als bioklimatischer Ausgleichsraum und spielt aufgrund der starken Landwirtschaft, insbesondere der Milchviehwirtschaft, eine besondere Rolle bei der Produktion von regionalen Lebensmitteln. Damit trägt das Bergische RheinLand entscheidend zum Leitgedanken des Agglomerationskonzeptes „Region in Balance“ bei und positioniert sich als eine zentrale Säule innerhalb der Region Köln/Bonn.
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