Erfolgreiches Forum zu den Perspektiven für soziale Infrastruktur

Screenshot Forum Weiter gehts soziale Infrastruktur
Screenshot: nonconform

Wie können leerstehende Einrichtungen der sozialen Versorgung zukünftig anders genutzt werden? Welche Perspektiven gibt es für Gebäude der sozialen Infrastruktur? Für diese Fragen galt es beim zweiten Forum des Aktivierungsprozesses „Weiter geht’s – Bestände weiterdenken, weiterentwickeln, weiternutzen im Bergischen RheinLand“ Handlungsperspektiven aufzuzeigen.

Am 24. Januar 2024 lernten knapp 50 Teilnehmer*innen der digitalen Veranstaltung gleich fünf inspirierende Beispiele für mögliche Umnutzung von Gebäuden der sozialen Infrastruktur kennen. Zur sozialen Infrastruktur zählen Schulen und Krankenhäuser, aber auch Schwimmbäder, Spielplätze und Grünflächen. Sie sind wichtige Orte in einer Kommune und prägen oft auch das öffentliche und gemeinschaftliche Leben.  

Neues Leben im alten Stadtbad
Anschließend berichteten Ruth Esser Rehbein, Projektleiterin bei der Stadt Krefeld, und Katrin Mevißen, Vorständin beim Verein freischwimmer e.V., vom alten Stadtbad Krefeld, einem seit 2003 ungenutzten Schwimmbad der Stadt, das neue Funktionen erhalten und wieder Teil vom öffentlichen und gemeinschaftlichen Leben in Krefeld werden soll. Sie berichteten von den Beweggründen, dieses Projekt zu ermöglichen und von den Impulsen, die dadurch entstanden sind. Nachdem ein Verkauf durch die Stadt Krefeld nicht gelang, wurde dessen Nachtnutzung Impulsprojekt im integrierten Handlungskonzept für die Innenstadt. Um die Nachnutzungsperspektiven zu klären, wurde eine Machbarkeitsstudie erstellt.  Zeitgleich bildete sich der Verein freischwimmer e.V., der das Stadtbad schnellstmöglich für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ziel der Initiative war es, einen Ort zu schaffen, der gemeinwohlorientiert wirtschaftet, das soziale Miteinander fördert und Kunst und Kultur als Motor hat. Die Stadt unterstützte den Verein in diesen Bestrebungen und so war es möglich, den Ort wieder zu öffnen und neu zu bespielen. Szenische Führungen und kulturelle Veranstaltungen wie Freiluftkino oder Kreativmärke beleben seitdem das alte Stadtbad. Mittlerweile gibt es noch weitere Akteur*innen, die ein Teil der Neubelebung des Stadtbades werden sollen.  

„Für ein solches Projekt braucht ein Verein bzw. eine bürgerschaftliche Initiative einen langen Atem und Durchhaltevermögen“, so Frau Mevißen. Die Bereitschaft, ehrenamtlich Zeit zu investieren, sei genauso wichtig wie eine gute Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit. Für die konkrete Umsetzung brauche es die breite Unterstützung der Bevölkerung, eine plausibles Nutzungskonzept samt Wirtschaftsplan und eine geeignete Gesellschaftsform. Die Referentinnen betonten zudem die Bedeutung einer engen Kooperation mit der Stadtverwaltung, da formelle Beschlüsse gefasst, Prozesse gesteuert, Fördermittel beantragt, Genehmigungen eingeholt sowie Verträge und Versicherungen abgeschlossen werden müssten.  

Geförderter Wohnungsbau im Bestand
In einem zweiten Vortrag zeigte Rainer Janssen, Referatsleiter im Bereich Modernisierungs- und Quartiersförderung beim Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes NRW (MHKBD), vier gelungene Beispiele für die Umsetzung von gefördertem Wohnungsbau in Bestandsgebäuden: Eine ehemalige Schule in Meinerzhagen, die zu einem „Quartier der Generationen“ umgebaut wurde, ein altes Rathaus in Moers-Utfort, ein ehemaliges Krankenhaus in Krefeld und ein Kloster in Rhede. Alle vier Standorte konnten durch die Wohnraumförderung unterstützt werden, da das Programm Fördermittel speziell für Umnutzungsprojekte bereitstellt.  

Janssen erläuterte den Teilnehmer*innen unter anderem die Förderkonditionen, um bezahlbaren Wohnraum schaffen zu können und wies darauf hin, dass die Erstansprache über die kommunale Ebene erfolgt. Wohnqualität und Bezahlbarkeit spielen bei der Förderung eine große Rolle, gleichzeitig sei es aber wichtig, auf die Rentierbarkeit zu achten, damit die Attraktivität solch einer Zusammenarbeit vor allem für Investor*innen nicht verloren geht, so Janssen.  Bilder und Hintergrundinformationen zu bereits entwickelten Standorten rundeten die Präsentation ab.  

Austausch und Vernetzung
In einer abschließenden Gesprächsrunde konnten die Teilnehmer*innen den Referent*innen Fragen stellen und sich über die gezeigten Projekte austauschen. Dabei interessierte die Teilnehmer*innen insbesondere, welche konkreten ersten Schritte zu gehen sind, um eine Wohnraumförderung für den Umbau eines Bestandsgebäudes tatsächlich zu bekommen. Außerdem bestand Interesse an alternativen Rechtsformen, abseits vom gemeinnützigen Verein, die für zivilgesellschaftliche Initiativen in Frage kommen könnten.

Im Rahmen des Aktivierungs- und Transferprozesses „Weiter geht’s – Bestände weiterdenken, weiterentwickeln, weiternutzen“ führt die REGIONALE 2025 in Zusammenarbeit mit nonconform in den kommenden Jahren weitere Veranstaltungen zum Thema Bestandsentwicklung sowohl in Präsenz als auch digital durch. Wenn Sie interessiert sind, können Sie sich hier eintragen, um auf kommende Veranstaltungen hingewiesen zu werden.

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