Einfach mal machen!

Einfach machen Flyer
Collage: REGIONALE 2025 Agentur

Eine gute Idee ist ein guter Start. Aber wie kommt man von der Idee zur Umsetzung? Beim zweiten digitalen Forum im Rahmen des Aktivierungs- und Transferprozesses Das Gute Leben selbst gemacht! berichteten am 6. Februar 2024 Ehrenamtler*innen von ihren Erfahrungen in der Umsetzung ihrer Projekte und machten Mut, Ideen einfach mal auszuprobieren.

Während in den (großen) Städten eine Kneipe meist nahtlos von der nächsten Bar oder einem Café ersetzt wird, findet sich auf dem Land häufig nicht so schnell oder gar keine Nachfolge. Treffpunkte und Orte der Daseinsvorsorge zu schaffen, wird hier vermehrt von Genossenschaften oder Vereinen übernommen. Engagierte Bürger*innen finden sich zusammen und betreiben ehrenamtlich zum Beispiel Dorfkneipen, Dorfläden oder Versammlungsorte.

Der Weg von der Idee bis hin zu Kneipe, Dorfladen oder Treffpunkt ist lang – von der Suche nach Mitstreiter*innen, über die Abstimmung mit Kommunen, Behörden, Eigentümer*innen von Gebäuden etc. bis hin zur Antragstellung und dem Ausfüllen zahlreicher Formulare und Anträge. Auf den ersten Blick kann das Abschrecken und wie ein wahrer Dschungel wirken. Zahlreiche erfolgreiche Projekte zeigen aber: die Mühe lohnt sich. Im digitalen Forum „Einfach mal machen!“ haben Vertreter*innen des Dorfcampus Wanlo e.V. und des Wunderplaner e. V. rund 50 Teilnehmer*innen von ihren Projekten erzählt und Tipps für die Umsetzung gegeben. Das Fazit: Dranbleiben lohnt sich.

Dorfcampus Wanlo
Das Dorf Wanlo hat rund 1.000 Einwohner*innen und liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Tagebau Garzweiler. Hier hat der Verein Dorfcampus Wanlo in der ehemaligen Schule ein neues Dorfgemeinschaftshaus geschaffen und so aus dem zentralen Gebäude ein Dorfzentrum gemacht. Bernhard Rösgen, Vorstandsmitglied des Dorfcampus Wanlo e.V. und Mitglied im Beirat des Aktivierungsprozess Das Gute Leben selbst gemacht!, stellte im Forum den Weg von der Idee zum Projekt sowie auch den laufenden Betrieb vor.

Gestartet ist das Projekt 2018 als Idee von einigen Einwohner*innen. Über Flyer und kleinere Veranstaltungen auf dem Schulgelände wurde die Idee weitergetragen und die Gruppe der Unterstützer*innen wuchs. Die Umsetzung des Konzepts hat der Verein von 2019 bis 2021 zunächst in einem Testbetrieb ausprobiert – beispielsweise mit dem sogenannten „offenen Wohnzimmer“, Veranstaltungen auf dem ehemaligen Schulhof. Mittlerweile hat der Dorfcampus Wanlo e. V. einen Nutzungsvertrag für die alte Schule und konnte mittels Zuwendungen aus verschiedenen Förderprogrammen sowie Spenden nach und nach einzelne Bausteine realisieren. Der Betrieb läuft: Anstelle von Klassenzimmern gibt es in der ehemaligen Schule heute einen „Makerspace“ und ein „Wohnzimmer“, außerdem eine neue Küche sowie eine Grünfläche anstelle eines geteerten Schulhofs. Die Räume und das Außengelände des Dorfcampus werden vielfältig genutzt. Beispielsweise werden hier in MINT-Kursen von Schüler*innen 3D-Drucker zusammengebaut, es finden das Dorf-Kino, die Dorf-Disco, der Weihnachtsmarkt oder Konzerte sowie auch private Feiern statt. Der „Dorfkalender“ ist gut gefüllt. Dieser „laufende Betrieb“ wird finanziert über Spenden und die Nutzungsgebühr für die Buchung der Räumlichkeiten für beispielsweise Geburtstagsfeiern.  

Bistro der Träume
Der Odenthaler Ortsteil Voiswinkel liegt an der Grenze zu Bergisch Gladbach und damit auch nahe Köln. Das kulturelle und kulinarische Angebot der Großstädte ist groß, aber im Ort selbst fehlt ein eigener Treffpunkt – bisher. Im Mai 2024 eröffnet der Wunderplaner e.V. hier das „Bistro der Träume“: ein umgebauter Zirkuswagen mit Theke und Sitzbänken und sogar einer kleinen Bühne. Rundherum bietet ein Biergarten Platz für größere Veranstaltungen – das hat der Verein mit dem Sommerfest Voiswinkel live schon zweimal getestet.

Die Vorstandsvorsitzenden des Vereins, Sonja Tewinkel und Stephanie Meuter, freuen sich sichtlich auf die Eröffnung, während sie von ihrem Projekt berichten – auch, wenn das Bistro ursprünglich gar nicht als Zirkuswagen geplant war, sondern in einem neuen Gebäude Platz finden sollte. Weil die Rahmenbedingungen sich aber mehrmals geändert haben, musste auch der Verein seine Pläne immer wieder anpassen Entscheider*innen und Akteur*innen immer wieder mitgenommen und überzeugt werden. Keine leichte Aufgabe für ein ehrenamtlich organisiertes Projekt. Im Forum berichteten die beiden Vorstandsvorsitzenden neben ihrem Konzept daher auch über Hürden und Erfolge im Prozess, von zahlreichen Anträgen, Auskünften und Genehmigung, von neuen Plänen und der Finanzierung. Einen ganz besonderen Meilenstein hat der Verein im März 2023 mit der Zusage einer Förderung aus dem LEADER-Programm Bergisches Wasserland erreicht. Damit konnte die konkrete Umsetzung starten und der Bau des Zirkuswagen beauftragt werden. Knapp ein Jahr später ist der Wagen fast fertig und die Eröffnung des neuen Treffpunktes in Voiswinkel steht vor der Tür. 

In diesem Jahr sind weitere Foren im Rahmen des Aktivierungsprozess Das Gute Leben selbst gemacht! geplant. Wenn Sie an einer Teilnahme interessiert sind, können Sie sich hier eintragen, um auf kommende Veranstaltungen hingewiesen zu werden.

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