Alte Schule wird zum neuen Quartier in Lohmar-Birk

Der Pausengong ertönt und sofort erfüllt Lachen und lautes Rufen den Schulhof der Gemeinschaftsgrundschule im Lohmarer Stadtteil Birk. Schüler*innen rennen umher, spielen Fangen oder Verstecken. Doch bald ist damit Schluss, denn die Schule zieht im Herbst 2024 wenige hundert Meter weiter an einen anderen Standort. Dann ist das historische Schulgebäude frei für eine neue Nutzung und mit ihm ein rund 8.000 m2 großes Areal in der Birker Ortsmitte.

Das rote Schulgebäude mit der charakteristischen Klinkerfassade wurde bereits 1846 im Zentrum von Birk erbaut und immer schon als Schule genutzt. In den 1950er und 1960er Jahren entstanden rund um das alte Schulhaus zwei weitere Schulgebäude, um die wachsende Schülerzahl unterzubringen. Aktuell werden hier 314 Kinder unterrichtet, davon sind zwei Klassen im alten Schulhaus untergebracht. Zum Vergleich: im Jahr 1850 drückten 125 Kinder in Birk die Schulbank.

Platzbedarf der Schule wächst
Die alte Schule ist eines der prägnantesten Häuser in Birk und verfügt über eine Brutto-Geschossfläche von je 169 m2 im Erd- und Obergeschoss. Doch das Treppenhaus ist eng und die Schulräume durch eingezogene Wände stark verwinkelt. „Mittlerweile platzt die Schule aus allen Nähten, das alte Gebäude ist nicht barrierefrei und wir wollen eine vierzügige Gemeinschaftsgrundschule anbieten“, sagt Kerstin Tillmann vom Bauaufsichts- und Planungsamt der Stadt Lohmar. Deshalb zieht die Schule im Herbst 2024 in neue Räumlichkeiten um. Dafür entsteht zur Zeit am westlichen Ortsrand eine Schule, die bis zu 400 Schüler*innen sowie Lehrkräften und pädagogischem Personal Platz bietet. Vorausgegangen war ein umfangreicher Planungsprozess zum Bebauungsplan Nr 47 „Auf dem Scheuel“ ab dem Jahr 2017, bei dem auch die Bevölkerung beteiligt wurde.

Neues Quartier im Ortskern
Mit dem Umzug der Schule wird eine Fläche von 8.000 m2 mitten im Ort frei: Bis auf das alte Schulgebäude werden alle nachträglichen errichteten Schulbauten abgerissen, die Feuerwehr zieht voraussichtlich im 2. Quartal 2026 ebenfalls um. Auf dem Areal entsteht mit Unterstützung der REGIONALE in den kommenden Jahren ein neues, barrierefreies Quartier, das sich durch eine gemischte Nutzung von rund 60 kleineren Wohneinheiten sowie Gewerbe- und Büroflächen auszeichnet. Ergänzt wird das neue Quartier durch 20 geförderte Wohneinheiten, die perspektivisch auf einer freien Fläche hinter dem Bürgerhaus entstehen. Ziel ist es, einen lebendigen Ortskern mit mehr Aufenthaltsqualität zu schaffen und den dörflichen Charakter zu erhalten. Dafür wurde im Januar 2024 ein entsprechendes Eckpunktepapier für die städtebauliche Entwicklung vom Stadtrat beschlossen. Darin ist festgehalten, dass sich die neue Bebauung an dem existierenden Gebäudebestand orientieren und diese zweigeschossig im Bereich der Alten Schule und drei- bis viergeschossig im rückwärtigen Teil der Fläche ausgeführt werden soll. In dem Papier finden sich zudem Aussagen zu den wichtigen Themen Energie und Wasser. „Es wird eine Grünachse geben, die zwei zentrale Plätze verbindet und eine Sichtachse zur Kirche schafft. Für den Wasserrückhalt soll ein Kaskadensystem sorgen, erläutert Tillmann. Die Vor-Planungen werden bis Herbst/Winter 2024 abgeschlossen sein, dann will die Stadt an potenzielle Investoren herantreten.      

Alte Schule als Begegnungszentrum
Das alte Schulgebäude spielt bei der Planung eine zentrale Rolle. Denn es bleibt erhalten und wahrscheinlich weiter in städtischer Hand. Wie das Haus künftig genutzt wird, ist momentan noch offen. Erste Ideen gibt es aber bereits, wie Kerstin Tillmann verrät: „Wir stellen uns eine multifunktionale Nutzung vor. Die Einrichtung einer Außenstelle unseres Bürgerbüros ist genauso denkbar wie der Betrieb eines Cafés, Räumlichkeiten für die Bürger*innen und Vereine oder der Anbau eines Wintergartens“. Wichtig ist der Stadt, dass die alte Schule eine Anlaufstelle für die Bevölkerung und Ankerpunkt eines neuen Quartiers wird – und damit zu einem Ort der Gemeinschaft und Begegnung in Lohmar-Birk.   

Veranstaltungsreihe der REGIONALE 2025 Bergisches RheinLand

Welches Umnutzungspotenzial steckt in alten Gebäuden und wie kann auf brachliegende Areale eine neue Perspektive entstehen? Informationen dazu bietet die digitale Veranstaltungsreihe „Weiter geht’s! Bestände weiterdenken, weiterentwickeln, weiternutzen im Bergischen RheinLand“ der REGIONALE 2025. Anmeldungen unter: www.regionale2025.de/weitergehts 

Mehr Infos zur REGIONALE und den Transfer- und Aktivierungsprozessen unter www.regionale2025.de/strategie-programmatik/aktivierungs-und-transferprozesse/

Bildergalerie

REGIONALE 2025 Agentur GmbH

An der Gohrsmühle 25
51465 Bergisch Gladbach

info_at_regionale2025.de
Telefon: +49 (0)2202 23 56 58 - 0
Fax: +49 (0)2202 23 56 58 - 9

Abonnieren Sie unseren Newsletter

© REGIONALE 2025 AGENTUR GmbH